Kreativwirtschaft
Urheberrecht sichert 300.000 Arbeitsplätze in Österreich
Das EU-Parlament stimmt nächste Woche über die Reform des europäischen Urheberrechts ab und entscheidet dabei über die Zukunft unzähliger Berufe, Arbeitsplätze und Unternehmen in den Kreativbranchen. Aus Anlass dieses für Europa und Österreich richtungweisenden Beschlusses veröffentlicht die unabhängige Plattform Austria creative Zahlen, Daten und Fakten einer Studie des industriewissenschaftlichen Institutes vom November 2018.
Demnach sichert die urheberrechtsrelevante Wirtschaft im weiteren Sinn – von Kreativen, Produzenten und Darstellern über Medien und Handel bis hin zum Endkonsumenten – in Österreich mehr als 293.000 Arbeitsplätze und löst in der heimischen Volkswirtschaft mittel- wie unmittelbar einen Produktionswert von 34,12 Mrd. Euro aus. Zudem stärken die Werke von Kreativen und Kunstschaffenden aller kulturellen Genres das Image Österreichs als Kulturnation und lösen auf diesem Weg zusätzlich mehr als eine Mrd. Euro an Produktion aus Tourismuseffekten aus.
„Geistiges Eigentum ist die Schlüsselressource einer modernen Industrie- und Wissensgesellschaft. Umso wichtiger sind angesichts der neuen Technologien des digitalen Zeitalters faire Rahmenbedingungen für künstlerisch-kreatives Handeln, um dessen Beitrag zu Innovation und Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich zu erhalten. Wir sind absolut für die Freiheit des Internets – und müssen gleichzeitig sicherstellen, dass auch die nächste Generation UrheberInnen von ihren kreativen Ideen leben können wird“, weist Gernot Graninger, Generaldirektor der Verwertungsgesellschaft AKM und Gründungsmitglied von Austria creative, auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Urheberrechten in Österreich hin.
„Beinahe jeder zwölfte Arbeitsplatz in Österreich hängt vom Urheberecht ab. Die Stärkung der Rechte der Kreativen gegenüber den Internet-Plattformen ist eine kulturelle, gleichzeitig aber auch eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Notwendigkeit. Deshalb sollte das Europäische Parlament Ja sagen zur Copyright-Richtlinie!“, so Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft – IFPI Austria, und Mitglied von Austria creative.
„Informations- und Unterhaltungsangebote sind der Treibstoff von Digitalplattformen. Insbesondere qualitative Inhalte, die von professionellen Medienmitarbeitern kreiert werden, stellen einen Wert dar, dem durch das Urheberrecht und einer entsprechenden Vergütung Rechnung getragen werden soll. Die österreichische Medienwirtschaft ist ein beschäftigungsintensiver Sektor, der wesentlich zur Identität unseres Landes beiträgt“, ergänzt Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen.
Die Plattform Austria creative fördert durch ihre Tätigkeit Bewusstseinsbildung für diese gesellschaftlich wie wirtschaftlich relevanten Fragen und begrüßt die Verankerung von Urheber- und Leistungsschutzrechten, die die Arbeitsbedingungen von Künstlern und Kreativen auf eine langfristig faire Basis stellen.
Über Austria creative
Austria creative repräsentiert eine unabhängige Plattform von Individualpersonen und Unternehmen in Österreich, die mit geistigem Eigentum zu tun haben. Sie vertritt die Interessen und Bedürfnisse der Rechteinhaber und Rechtenutzer in Österreich, kooperiert mit europäischen sowie internationalen Partnerorganisationen und nutzt ein grenzübergreifendes Netzwerk. Die Partner kommen aus unterschiedlichen Kunst- und Kultursparten: ORF, VÖZ, AKM, Hauptverband des Österreichischen Buchhandels, Österreichischer Verlegerverband, Fachverband der Film- und Musikindustrie, Kreativwirtschaft Austria, Fachverband Werbung & Marktkommunikation, Wiener Staatsoper, Verband der österreichischen Musikwirtschaft ifpi, Veranstalterverband Österreich.