EU-Copyrightrichtlinie
Entscheidung auf September verschoben
Das EU-Parlament hat sich heute dazu entschieden, die Empfehlung des Rechtsausschusses im September erneut im Plenum zu beraten.
„Eine knappe Mehrheit des EU Parlaments hat sich heute für eine Fortsetzung der Debatte über die Copyright-Richtlinie im Plenum und gegen den Beginn der Trilog-Verhandlungen ausgesprochen. Wir sind überzeugt, dass im Parlament noch offene Fragen geklärt werden können und am Ende grünes Licht für die Reform des europäis5chen Urheberechts gegeben wird.“, so Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft – IFPI Austria.
„Wir stehen auf der Seite von 12 Millionen Kreativen, Kunstschaffenden und der Content-Wirtschaft in der EU und in Österreich und werden weiter für mehr Fairness gegenüber den Internet-Giganten Google, YouTube, Facebook, Amazon und Co kämpfen. Es geht um Fairness und Gerechtigkeit, definitiv nicht um Zensur und das Wort Uploadfilter kommt in der Richtlinie gar nicht vor.“
„Das Aufschieben der Entscheidung bedeutet aber jedenfalls, dass die beispiellose mit dem Geld der Tech-Konzerne befeuerte Verunsicherungs- und Desinformationskampange fortgesetzt wird.“
VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger. „Die Abgeordneten haben sich von dieser geballten Macht der US-Giganten beeindrucken lassen und haben bedauerlicherweise gegen die nachhaltige Stärkung der journalistischen und kulturellen Vielfalt in Europa gestimmt“.
„Die Nutzung von journalistischen Inhalten muss auch im Netz fair abgegolten werden. In Europa haben sich 5.300 Zeitungstitel und über 15.000 Zeitschriftenverlage mit 50.000 Titeln für diese Reform ausgesprochen. Die Parlamentarier sind einer Handvoll Monopolen aus dem Silicon Valley auf den Leim gegangen. Der Marktmacht einiger US-Konzerne wurde damit keine Grenze aufgezeigt und die kommerzielle Ausbeutung unserer wertvollen Inhalte wird zunächst weiterhin toleriert.“
„Wir sind zuversichtlich, dass wir die besseren Argumente haben. Wir müssen diese in der nun folgenden Verlängerung noch deutlicher machen. Es braucht auch im digitalen Zeitalter eine vielfältige Medienlandschaft – wir werden uns jetzt umso intensiver für den Schutz der europäischen Contentwirtschaft starkmachen.“
Danny Krausz, Obmann des Fachverbands der Film- und Musikwirtschaft:„Die Verschiebung der Entscheidung des EU Parlaments zum Thema Copyright Law kann man von zwei Seiten sehen. Einerseits ist trotz massivem Kapital- und Lobbyeinsatz der Internet Giganten eine Ablehnung nicht erfolgt. Andererseits wird auch der weitere Bedarf der Kreativ- und Contentwirtschaft nach Aufklärung und Darstellung der unfairen Bedingungen, die wir im Netz erleiden, deutlich.“
„Während dank unserer Inhalte Milliarden Werbegewinne in diese Konzerne fließen, übergeht man locker den Schutz des Intellectual Property. Um dieser Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen, werden wir weiter Gespräche führen und stehen zum Dialog bereit, sodass Unsicherheiten aus dem Weg geräumt werden können.“