Künstliche Intelligenz


Europas Kultur- und Medienbranche macht für die Umsetzung des EU AI Act mobil

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Kampagne „Stay True to the Act, Stay True to Culture“ gestartet. Zentrale Forderungen: Die europäische Politik muss sich ohne Wenn und Aber zur korrekten Umsetzung des AI Act und zum Schutz des Urheberrechts bekennen – im Interesse der Kreativen, der Demokratie und der kulturellen Vielfalt Europas. KI-Modelle müssen auf Grundlage von Transparenz, Zustimmung und fairer Vergütung entwickelt werden.

Führende Vertreter der europäischen Kultur-, Medien- und Kreativwirtschaft versammelten sich gestern im Europäischen Parlament – mit einer klaren Botschaft: Die EU muss die Rechte der Kreativen bei der Umsetzung des AI Act respektieren – durch den wirksamen Schutz des geistigen Eigentums, durch verbindliche Transparenzvorgaben und durch das Erfordernis der Zustimmung und Lizenzierung, wenn urheberrechtlich geschützte Inhalte für das Trainieren von KI-Systemen verwendet werden.

Auf Einladung der Europa-Abgeordneten Brando Benifei (Italien) und Michael McNamara (Irland) kamen prominente Persönlichkeiten aus Musik, Verlagswesen, Film, Medien und Kunst im Europäischen Parlament zusammen, um ihre Kritik gegenüber dem aktuellen Stand der Umsetzung des AI Act zu äußern. Mit dabei waren unter anderem ABBA-Mitbegründer und CISAC-Präsident Björn Ulvaeus, Olivier Nusse (Universal Music France), Christian van Thillo (DPG Media), Anne-Sylvie Bameule (Actes Sud) und Jesús Badenes del Río (Planeta Books Division).

Mit großem Nachdruck wurde davor gewarnt, dass die aktuell von der EU-Kommission vorgelegten Entwürfe zur Umsetzung des AI Act nicht ausreichen, um den Missbrauch kreativer Inhalte durch generative KI zu verhindern.  Die EU-Kommission wurde aufgefordert, die Position des Europäischen Parlaments ernst zu nehmen und den AI Act korrekt und ohne Schwächung des Urheberrechts umzusetzen.

Stimmen aus der Branche:

Björn Ulvaeus:
„Wir dürfen niemals daran glauben, dass die Interessen der Urheber im Wettlauf um KI zweitrangig sind. Ohne fairen Schutz der Kreativen wird das System für niemanden funktionieren. Weder für die Kultur, noch für die Wirtschaft und auch nicht für den Technologiesektor. KI und Urheberrecht müssen sich nicht ausschließen – sie ergänzen einander. Dafür braucht es aber auch Gesetze mit einem wirksamen Schutz für die Kreativen.“

Anne-Sylvie Bameule:
„Die Kommission schlägt eine Art Scheintransparenz vor, die es KI-Unternehmen weiterhin ermöglichen würde, Millionen von Büchern und Texten illegal und ohne jede Konsequenz zu kopieren. Das gefährdet nicht nur die europäische Buchbranche, sondern auch die Verbraucher. Der europäische Gesetzgeber muss sich jetzt an die Vorgaben des AI Act halten.“

Christian van Thillo:
„Big-Tech hat mit der Missachtung von Urheberrecht und Datenschutz gigantische Unternehmen aufgebaut und versucht es bei KI nun wieder. Ohne strikte Einhaltung und Durchsetzung des AI Act würde Europa mit seiner Kultur und Demokratie den Preis zahlen.“

Jesús Badenes del Río:
„KI darf kein Freifahrtschein zur Enteignung geistigen Eigentums sein. Transparenz und Urheberrecht sind keine Hindernisse für Innovation – sie sind ihre Voraussetzung.“

Olivier Nusse:
„Eine KI mit Verantwortung unterstützt Künstler, statt sie zu ersetzen und sie arbeitet mit Künstlern zusammen, statt sie auszubeuten. KI sollte unsere Kultur verbessern, statt sie zu verwässern. Geistiges Eigentum dient dem Schutz menschlicher Kreativität. Deshalb sollte nur von Menschen geschaffene Musik urheberrechtlich geschützt sein. Von KI ohne kreativen Input synthetisch erzeugte Songs verdienen keinen Schutz des Urheberrechts.

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