Amadeus Awards 2017


Die Gewinner der Genre-Kategorien sind…

Erstmals präsentieren die Amadeus Awards die Gewinner der acht Genre-Kategorien schon vor der Verleihung, die heuer am 4. Mai im Wiener Volkstheater stattfindet.

Voodoo Jürgens, Mynth, Serenity, Nazar, Ernst Molden, Pizzera & Jaus, DJ Ötzi & Nik P. und Andreas Gabalier haben die Genre-Kategorien für sich entschieden. Wir haben die Gewinner vor die Kamera gebeten und sehr persönliche, unverfälschte und unterhaltsame Kurzportraits gestaltet. Was sie über die Amadeus-Auszeichnung, über ihr musikalisches Schaffen, über ihre Fans und darüber hinaus zu erzählen haben, gibt es am 4. Mai ab 21:45 auf ORF eins zu sehen. Die Gewinnerinnen und Gewinner der allgemeinen Kategorien werden im Rahmen der Award Show am 4. Mai präsentiert.

 

Die Gewinner der Genre Kategorien:

 

Alternative: Voodoo Jürgens

Das Debütalbum „Ansa Woar“ auf Platz 1 der Verkaufscharts, „Heite grob ma Tote aus“ ein veritabler Hit – 2016 war das Jahr des endgültigen Durchbruchs des David Öllerer aka Voodoo Jürgens. Etiketten hat man ihm schon viele auf sein künstlerisches Schaffen geklebt: Liedermacher, Austropop, Nachfolger von Danzer und Co. Doch die Art und Weise wie Voodoo Jürgens ernüchternde Lebenssituationen in ergreifend schönen sprachlichen Bildern mit dem versöhnlichen Timbre seiner Stimme erzählt, das macht ihn unvergleichlich. Kein Sozial-Porno, keine „Milieustudie“ oder gar Parodie. Das ist Lebenserfahrung gepaart mit Witz (nennen wir es auch „Schmäh“) und Herz. Durchaus einer alten Folk-Tradition verbunden, aber nie Geschwafel oder weinerliches Gejammer.

 

Electronic / Dance: Mynth

Zur Musik von Mynth lässt sich zwar auch tanzen, aber bleiben wir bei Electronic. Besser: Elektro-Pop. Aber auch das ist nur ein kleines Wörtchen für viel größeres künstlerisches Tun, das in Wirklichkeit dahintersteht. Mynth, das sind Mario und Giovanna Fartacek. Geschwister. Zwillinge. Ihr Debütalbum „Plaat II“ bezieht sich von Titel und Cover her auf eine Tafel des Rorschach Tests. Gegengleich und doch unterschiedlich. Den Zwilling spiegelnd. Zum Teil mystisch wirkend. Melancholie spielt in der Musik der beiden Salzburger eine wesentliche Rolle und auf „atmosphärisch aufgeladene Songs“ wird immer wieder Bezug genommen, wenn von Mynth die Rede ist. Es ist dieser künstlerische Wandelgang zwischen Sounds, Stimme, Komposition und Text, der sich in unvergleichbarer Weise in seiner Einzigartigkeit darstellt.

 

Hard & Heavy: Serenity

Es ist das Genre der gelebten Kontinuität und Serenity ist einer der stabilsten Anker der Szene. Ob Wacken, Castle Rock, Metal On The Hill oder Masters Of Rock, die Band ist bei all diesen Festivals gern gesehener Live-Act. Regelmäßige Rezensionen in den einschlägigen Bibeln ließen die Fan-Szene kontinuierlich wachsen. Melodischer Power-Metal, geschmiedet in Tirol. Mit „Codex Atlanticus“ legte das Quartett 2016 sein insgesamt fünftes Album vor. Mehr symphonische Elemente, die inhaltliche Beschäftigung mit Leonardo da Vinci, starke Vocal-Leistungen. In einem heftig umkämpften Markt, in dem zahlreiche Bands um die Aufmerksamkeit der Fans rittern, konnten sich Serenity mit ihrem letzten Album souverän behaupten.

 

Hip Hop / Urban: Nazar

Ein Nummer 1 Album. Der Name: „Irreversibel“. Dazu Nazar in einem Kurier-Interview im Mai 2016: „Er sollte interessant klingen, hat aber absolut keine Bedeutung. Du brauchst eben einen Namen, der angeblich das Album repräsentiert. Ich wusste, dass Leute etwas interpretieren werden. Und es passt ja auch, weil die Probleme, die ein Rapper erzeugt, nicht mehr umkehrbar sind“. Der Mann spricht was er denkt auch aus und wenn bei einer Award-Veranstaltung auch jenes Genre ausgezeichnet wird, wo Wort- und Text-Intensität den hauptsächlichen künstlerischen Inhalt darstellen, dann hat die freie und offene Rede eindeutig die besseren Karten. Wir ziehen ja auch nicht an kalten Tschik. Zumindest noch nicht.

 

Jazz / World / Blues: Ernst Molden

Ganz Wien hat den Blues. Das hat uns schon Peter Cornelius in den frühen 80er Jahren erzählt und recht hat er. Blues in der Stimme, in der Seele, das muss nicht unbedingt etwas mit der Ösi-Variante des Baumwollpflückens, den Spargelstechern im Marchfeld und Kreuzschmerzen zu tun haben. Vielmehr ist es diese Stadt, wo sich Lieder im Rhythmus der vor sich hin fließenden Donau immer wieder neu erfinden. Das Leben besingen, so wie man es auf wienerisch spürt. Ernst Molden hat mit seinem Album „Schdrom“ der Donau eine einzigartige Liedersammlung gewidmet. Es kommen dabei „Liebende dieser Landschaft ebenso vor wie Figuren, die zu dieser Landschaft irgendwie verurteilt wurden. Da sind die Gespenster der römischen Legionäre, aber auch die Gelsenopfer von heute dabei“, so Molden.

 

Pop / Rock: Pizzera & Jaus

Pizzera & Jaus setzen eine österreichische Tradition auf ihre spezielle Weise fort. Vor allem in Wien war es immer schon so, dass die Grenze zwischen Kabarett, Pop-Musik oder der Liedermacherei stets verschwommen war. Nur im Dialekt ist der Text auch körperlich spürbar. Die Themen am Punkt gebracht und immer garniert mit Wortwitz und Reimkunst. „Merk da des – An Scheiß muasst du, es is dei Lebn! und wennst daunn auf die Pappn foist, waßt du du host ois gebn!“ Aus dem Lied „Eine ins Leben“ und so selbsterklärend wie selten etwas. Popmusik aus Österreich war immer dann am erfolgreichsten, wenn die eigenen Wurzeln gepflegt wurden. Dass sich Paul Pizzera und Otto Jaus den Amadeus abholen können, ist somit die Bestätigung des Erfolgsjahres 2016.

 

Schlager: DJ Ötzi & Nik P.

Der Stern, der ihren Namen trägt, ist nach wie vor einer der absoluten Bestseller im österreichischen Musikgeschehen. Ein Gassenhauer, ohne den keine Fox-Disco, keine Silvesterparty und kein Volksfest auskommt. Der Stern hat dem Songschreiber Nik P. den verdienten, endgültigen Durchbruch beschert und DJ Ötzi einen weiteren Meilenstein seiner ohnehin an Erfolgen nicht armen Karriere. Der eine ein Songschreiber, der dem Schlager eine kräftige Portion Qualität einimpft, der andere, der noch viel mehr drauf hat als ein Schihüttenkönig, als der er oft bezeichnet wird. Jeder für sich und vor allem auch gemeinsam sind sie enorm erfolgreiche Exporteure österreichischen Musikschaffens.

 

Volksmusik: Andreas Gabalier

Wer, wenn nicht Andreas Gabalier sollte diese Kategorie für sich entscheiden? Er selbst nennt sich ja Volks Rock’n’Roller, aber diese Kategorie gibt es leider (noch) nicht. Im Grunde ist es auch nicht so wichtig, da oder dort nominiert zu sein. Sei’s drum und dem Andi wird es auch egal sein. Er hat keinen Grund, nicht zufrieden zu sein, denn 2016 war jenes Jahr, in dem der Grazer mit MTV Unplugged und dem Gig im Münchner Olympia-Stadion neue Dimensionen erreicht hat. Platinplatten ohne Ende, ausverkaufte Tour in Österreich und Deutschland, eine Romy für den „TV-Moment des Jahres“ – Andreas Gabaliers Höhenflug nimmt kein Ende.

Weitere Informationen: www.amadeusawards.at, www.facebook.com/AmadeusAwards