Österreichischer Musikmarkt
Umsatz-Plus von 4,5 % im ersten Halbjahr
Turnaround am österreichischen Musikmarkt –
deutliches Umsatz-Plus von 4,5 % im ersten Halbjahr 2017.
Musik-Streaming sorgt für Trendwende am heimischen Musikmarkt: Der Umsatz mit Streaming-Abos wächst rasant um 70 % und bringt den gesamten Musikmarkt wieder auf Wachstumskurs. 4,5 % beträgt das Umsatz-Plus im ersten Halbjahr 2017.
50,3 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr 2017 am österreichischen Musikmarkt mit physischen Tonträgern, Streaming-Abos und Downloads erwirtschaftet. Das entspricht einem Umsatzplus von 4,5 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016.
Beflügelt wird der österreichische Musikmarkt durch das ungebrochen rasante Wachstum bei den Streaming-Angeboten. Rund 1,5 Milliarden Songs wurden in der ersten Jahreshälfte gestreamt (im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag dieser Wert noch unter einer Milliarde). Die Umsätze mit Streaming-Abos legten im ersten Halbjahr 2017 dynamisch um 70 % auf 14,4 Millionen Euro zu. Der Löwenanteil von 13,5 Millionen Euro entfiel dabei auf Premium-Abos, etwa von Spotify, Deezer, Apple Music oder Amazon unlimited. Mit 900.000 Euro nach wie vor bescheiden sind dagegen die Lizenzeinnahmen von werbefinanzierten Streaming-Plattformen, vor allem vom weltweit größten Musikstreaming-Dienst YouTube. Musik-Downloads tragen – bei rückläufiger Tendenz – mit knapp sieben Millionen Euro weiterhin substanziell zum Umsatz am österreichischen Musikmarkt bei.
Nach wie vor im Aufwind befinden sich die Verkäufe von Vinyl-Schallplatten. Bei einer Steigerung von 21 % wurde mit dem „schwarzen Gold“ ein Umsatz von 3,7 Millionen Euro erzielt. Die CD bleibt mit 22,8 Millionen Euro (-10,8 %) das umsatzstärkste Musikformat.
Die Umsätze mit digitalen Angeboten (Streaming und Downloads) erreichen nun bereits einen Marktanteil von 43 %, die physischen Produkte kommen auf 57 %. Mit 45 % kann die CD den höchsten Marktanteil auf sich vereinen, gefolgt von Streaming-Abos mit knapp 30 %.
Dietmar Lienbacher, Präsident des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft: „Die Musiklabels haben auch während des radikalen technologischen Wandels nie aufgehört, in künstlerische Talente und innovative Geschäftsmodelle mit neuen Partnern zu investieren. Unsere Beharrlichkeit scheint sich nun auszuzahlen und wir können endlich erste Früchte ernten. Dennoch gibt es keinen Grund zum Ausruhen, wir werden den eingeschlagenen Weg konsequent fortführen. Gleichzeitig fordern wir von unseren Technologie-Partnern, dass sie angemessene Lizenzen bezahlen, wenn sie mit unserem Content Milliarden-Umsätze machen.“
Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft: „Auf diesen Turnaround haben wir lange hingearbeitet. Jetzt ist er da, dank attraktiver Veröffentlichungen von Künstlerinnen und Künstlern aus allen musikalischen Genres in Kombination mit neuen digitalen Distributionsformen. Streaming-Abos liegen ganz klar im Trend und sorgen für das Wachstum, aber ohne die solide Basis durch CD- und steigende Vinyl-Verkäufe wäre der Erfolg auch nicht möglich.“